Im Jahr 1974 war Westdeutschland das Gastgeberland für die WM. Dieses Jahr war natürlich eine besondere Zeit in Deutsche Geschichte, denn es war zwei Jahren nach dem Münchner Massaker (als eine palästinische Terroristengruppe, die Schwarzer September hieß, elf israelische Sportler ermordet hat).
Internationale Spannungen waren unglaublich hoch, also müsste Westdeutschland während der WM 1974 zeigen, dass diese terroristischen Aktivitäten nicht toleriert werden würden. Außerdem war es sehr wichtig für Westdeutschland zu zeigen, dass seine Fußballmannschaft stärker als Ostdeutschland war. Eine starke Nationalfußballmannschaft stellt ein starkes Land.
Im Jahr 1974 war Ostdeutschland selbständig. Es hatte seine eigene Regierung, seine eigene Wirtschaft, und natürlich seine eigene Fußballmannschaft. Diese Mannschaft sollte schwach und unerfahren gewesen sein, wie die benachteiligten Menschen, die in kommunistischen Ländern wohnten, gewesen sein sollten. Jedoch war die ostdeutsche Fußballmannschaft gar nicht so schlecht. Diese Mannschaft war wichtig während des Kalten Krieges, weil es die einzige westeuropäische Fußballmannschaft, die für ein kommunistisches Land spielte, war. Tatsächlich hat sie Westdeutschland geschlagen – ein Schock für die westliche Welt(!) – aber am Ende ist Westdeutschland der Gewinner, denn Ostdeutschland könnte nicht die Niederlande und Brasilien schlagen.
Ich finde es ironisch, dass Ostdeutschland Westdeutschland geschlagen hat, besonders, weil Westdeutschland noch diese WM gewonnen hat. Am Ende zeigen diese Mannschaften (und auch diese WM), dass Fußball sehr wichtig für die Politik ist. Die Leistung einer Fußballmannschaft sagt viel über ein Land – und jeder erinnert sich ein an ein gutes Spiel.